Pressemitteilung: Veröffentlichung des aktualisierten FNG-DNWE- Leitfadens zur Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen (MiFID II)
FNG und DNWE haben heute den aktualisierten Leitfaden zur Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen (MiFID II) veröffentlicht. Die Aktualisierung erscheint passend zum Inkrafttreten der Ergänzungen der Delegierten Verordnung (DV) am 2. August 2022 und bietet Berater:innen eine Orientierungshilfe bei der Einordnung der Nachhaltigkeitspräferenzen von Kund:innen.
Aktualisierung des Leitfadens
Ab 2. August 2022 wird die Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen von Kund:innen in der Anlageberatung (MiFID II) verpflichtend. Im Beratungsgespräch wird zukünftig zusätzlich zu den notwendigen Informationen über das Wissen und die Erfahrung der Kund:innen im Anlagebereich, Risikotoleranz, Anlageziele und Fähigkeit Verluste zu tragen, das Kriterium der Nachhaltigkeit ein vorgeschriebener Bestandteil.
„Der Leitfaden bietet eine Hilfe für Berater:innen – sowohl für die, die sich schon mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt haben, als auch für die, für die das Thema neu ist. Dabei geht das Ambitionsniveau über den Gesetzestext hinaus – für die Berater:innen, die möchten, dass sich ihre Kund:innen wirklich mit dem Thema befassen.“
- Sascha Görlitz, Geschäftsführer, FNG
„Der Diskurs um eine ethische Orientierung der Finanzwirtschaft hin zu einer nachhaltigen Ökonomie der Zukunft ist eine zentrale Herausforderung für die Gesellschaft. Gerade die Finanzwirtschaft trägt eine besondere Verantwortung für eine nachhaltige Transformation der Gesamtwirtschaft – insbesondere auch zum Erreichen der Ziele des European Green Deals. Mit dem Beraterleitfaden gestalten wir diese Diskurse aktiv mit und geben Impulse für die praktische Umsetzung.“
- Katharina Knoll, Leiterin des DNWE-Regionalforums Frankfurt und Vorstandsmitglied
Hintergrund
Eine besondere Herausforderung stellt die Einordnung der Nachhaltigkeitspräferenzen dar, welche in der MiFID II DV formuliert sind, sodass Kund:innen ein geeignetes Produkt angeboten werden soll. Um eine Orientierungshilfe für diese Einordnung zu schaffen, haben das Forum Nachhaltige Geldanlagen und das Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik mit einem Stakeholderkreis aus Praktiker:innen und Wissenschaftler:innen bereits 2020 einen Leitfaden entwickelt und im November desselben Jahres veröffentlicht. Dieser Leitfaden wurde nun aktualisiert.
Der Leitfaden wurde in einem weiteren Multi-Stakeholder-Prozess überarbeitet und um die Anforderungen aus der DV vom 21. April 2021 zur Änderung der Verordnung (EU) 2017/565 verständlich sowie praxisorientiert ergänzt. Das Ergebnis ist ein leichterer Einstieg in die Thematik für Berater:innen vor und im Kundengespräch sowie eine Senkung des Komplexitätsgrades durch Grafiken und visuelle Darstellungen. Der Leitfaden ist in die Bereiche Vorbereitung des Beratungsgesprächs, Thematisierung von Nachhaltigkeit im Beratungsgespräch und Erfüllung der MiFID II-Pflicht gegliedert. Außerdem werden die verschiedenen Nachhaltigkeitsdefinitionen (Taxonomie, Offenlegungsverordnung und PAIs) vorgestellt und durch Vorschläge ergänzt, wie die Begriffe den Kund:innen erklärt werden können.
Leitfaden
Leitfaden zur Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenz im Beratungsgespräch (MiFID II)
Begleitdokument zum Leitfaden zur Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenz (MiFID II)
Kontakt
Sascha Görlitz – Geschäftsführer, FNG – presse@forum-ng.org
Katharina Knoll – Mitglied des Vorstands und Leiterin des Regionalforums Frankfurt/ Rhein-Main, DNWE – presse@dnwe.de
Das Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. (FNG), der Fachverband für Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz, repräsentiert über 230 Mitglieder, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft einsetzen und feierte 2021 sein 20-jähriges Bestehen. Das FNG fördert den Dialog und Informationsaustausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und setzt sich für verbesserte rechtliche und politische Rahmenbedingungen für nachhaltige Investments ein. Es verleiht das Transparenzlogo für nachhaltige Investmentfonds, gibt die FNG-Nachhaltigkeitsprofile heraus und hat das FNG-Siegel für nachhaltige Investmentfonds entwickelt. Das FNG ist außerdem Gründungsmitglied des europäischen Dachverbands Eurosif.
Das Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik e.V. (DNWE) ist ein Multi-Stakeholder Netzwerk für Wirtschaftsethik und Teil des europäischen Dachverbandes, European Business Ethics (EBEN) Netzwerkes. Es repräsentiert über 500 Mitglieder und Individuen, die sich für mehr Ethik und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft einsetzen. Die Diskussion um eine ethische Orientierung der Wirtschaft in den Kontext einer Ökonomie der Zukunft ist eine zentrale Herausforderung für die Gesellschaft. Diese Diskussion aktiv mitzugestalten und entsprechende Dialoge zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern, entspricht dem Selbstverständnis des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik (DNWE). www.dnwe.de