DPAM

US-Maßnahmen nähren ESG-Skepsis in Europa

Larissa Joubert, ESG-Analystin im Buy-side Credit Research der DPAM, hat in einem aktuellen Beitrag Zusammenhänge zwischen Anti-ESG-Maßnahmen in den USA und der EU-Politik untersucht.

Der Ausstieg aus dem Pariser Abkommen wurde zwar revidiert, doch allein 2023 wurden US-weit 49 neue Anti-ESG-Gesetze eingebracht. Dem US-Privatsektor mangelt es an Verständnis für die Förderung nachhaltiger Praktiken bei gleichzeitigem Schutz vor negativen Auswirkungen. Schlechtes Verhalten wirkt sich oft nicht auf die Erträge aus. Tatsächlich sehen ESG-Experten viele der profitabelsten US-Firmen sehr kritisch.

Inzwischen ist die ESG-Skepsis auch in der EU hoch. Neben steigenden Rüstungsausgaben und Protesten der Landwirte wirkt sich jede Entscheidung aus Washington auf die EU aus. Ein Abweichen von der kontinuierlichen Dekarbonisierungsstrategie des Green Deal war vor kurzem noch undenkbar. Aber wenn die Rüstungsindustrie, die gemäß EU-Taxonomie als nicht nachhaltig gilt, zur politischen Top-Priorität werden kann, dann können auch andere strenge Beschränkungen ins Wanken geraten.